Lena war gestern noch lange im Makan und wollte garnicht gehen. Ihr kleiner Bruder Henry und alle anderen Kundschafter lagen schon eine ganze Weile in ihren Schlafsäcken.

Ihr Herz war so froh! Sie war einfach unheimlich glücklich und sagte am nächsten Morgen am Frühstückstisch: „So lange war in mir ein großer leerer Platz. Jetzt merke ich, dass er gefüllt ist und es fühlt sich richtig gut an.“

Sie holte tief Luft, strahlte und sagte weiter: „Ich hatte gestern Abend verstanden, dass es wichtig ist für was ich mich entscheide und wie fest ich daran festhalte.“

Lena erzählte weiter: „Endlich konnte ich meiner großen Schwester Lilli vergeben. Zwei Wochen vor dem Camp, hatten wir beide einen heftigen Streit. Ich hatte mit ihr zusammen richtig viel Mist gebaut.

Wir wussten beide, dass es falsch war was wir taten. Statt alles in Ordnung zu bringen und unseren Fehler einzugestehen, zerstritten wir uns. Sie und ich.“

Josefine schaute Lena an und sagte: „Oh, Lena! Danke, dass du es uns erzählst! Dann bist du bestimmt mit einem echt schlechten Gefühl im Bauch hier angekommen? Jetzt verstehe ich, dass du kurz vor dem Camp nicht mehr mit wolltest.“

Lena nickte und sagte:“ Ja, aber jetzt bin ich überglücklich. Ich habe einen wertvollen Schatz gefunden. Gott! Morgen, wenn wir mit dem Bus zu Hause angekommen sind, rede ich sofort mit meiner Schwester. Ich will alle Fehler in Ordnung bringen! Was hab ich nur alles in den letzten Wochen verbockt! Ich bitte Lilli auch um Vergebung, wegen des Streits.“ Hannah und Josefine nahmen ihre Freundin in die Arme und freuten sich mit ihr.

Henry hatte den ganzen Tag keine Zeit zum stillsitzen. Das an dem letzten Camptag noch Wettbewerbe auf ihn warteten konnte er kaum erwarten. Henry zog los mit dem Ziel auf einer Highscore bei den Wettbewerben zu landen. Er schleuderte Wasserbomben so weit er konnte und zog sich mit aller Kraft an einem Seil nach oben. Schaffte er es bis zur Glocke? Yes! Er freute sich, auf dem Camp so viele Siege feiern zu können. Durch seinen Mut wuchs er über sich hinaus.

Der Abend war für die Geschwister so unglaublich besonders. Einerseits wurde Henry bewusst, dass es morgen wieder nach Hause ging. Zum anderen hatten beide Kinder schon jetzt so viel hier mitgenommen. Sie feierten den letzten Campabend, erst im Makan und dann in den Tavernen. Lena saugten die Stimmung nochmal richtig auf und war hin und weg von diesen Abend und besonders vom Gig der O´Bros.

Am nächsten Morgen wurden die Taschen gepackt und es hieß: „Abschied nehmen!“

Henry war beeindruckt, wie so eine große Campstadt in so kurzer Zeit vor seinen Augen verschwinden konnte. Er liebte es, wenn alle Rangers mit anpackten. Henry verabschiedete sich von seinen neu gewonnen Freunden. Sie tauschten noch Nummern aus und ab ging es in den Bus. Die Mädels riefen alle so laut sie konnten aus dem Fenster des Busses „Tschüss, Bundescamp!“ Und schon lag das große Campgelände hinter Ihnen und vor Ihnen der Alltag der erobert werden wollte.