Morgens um 7.00 Uhr schlüpfte Lena eilig aus der Kothe in ihre Gummistiefel vor dem Zelt. Die erste Nacht war so aufregend! Hannah und Josefine quatschten noch so lange in ihren Schlafsäcken am Abend, da sie einfach nicht einschlafen konnte.

Jetzt musste es schnell gehen! Lena rannte eilig zur nächsten Dixi-Toilette, sie wollte einfach nicht alleine aus ihrem warmen Schlafsack und dem Zelt krabbeln, ihre beiden Freundinnen schliefen aber noch. Half ja nichts!

Vorbei am Versorgungszelt im Stamm, wo schon die Kisten fürs Frühstück gerichtet wurden.

Nach dem Frühstück besuchte Henry seine Schwester im Team, er musste unbedingt von dem dicken Käfer erzählen, der sich in seinem Schuh über Nacht versteckt hatte.

Henrys Teamleiter Max suchte ihn und beide gingen gemeinsam zum Hackplatz um Zunder und Feuerholz für die nächsten Tage vorzubereiten. Henry liebte es mit der großen Axt zu arbeiten. Max schaute ihn über die Schulter und war begeistert, wie sich Henry durch die Holzklötze kämpfte. Mit aufrechter Haltung und sehr vorsichtig holte er konzentriert aus und zack – das Holz war gespalten.

Am Nachmittag rannten Lena, Josefine, Hannah und der Rest des Teams zum Startpunkt des Marco Polo- Runs sie warteten auf den Moment wo sie an der Reihe waren. Schon ging es los! Was für ein Ereignis“ Hannah ging nach dem 8 Hindernis die Puste aus. Lena rief ihr zu: „Wir lassen dich nicht zurück, nur gemeinsam bis zum Ziel.“

Sie machten sich Mut und spornten sich an nicht aufzugeben. Die Strecke war weit, rings um den Makan und zurück durch Schlamm und über viele Hindernisse und hin zur Ziellinie.

Hannah rannte an der Hand ihrer Freundinnen, auf den letzten Metern gab sie sogar nochmal richtig Gas als sie die Rufe aus ihren Stamm am Wegesrand hörte: „hey, hey, hey – looooossss! Ihr schafft das, ihr schafft das!“

Voller Adrenalin rannten die 8 Mädels über die Ziellinie und konnten ihr Glück kaum fassen.

Nach dem Abendessen standen alle Kinder in Kluft bereit zum Abmarsch. Henry konnte seinen Halstuchknoten einfach nicht im Rucksack finden und sein Teamleiter Max gab ihm seinen zweiten. Der Makan war das Ziel, heute Abend sollten alle Rangers zum ersten Mal dort versammelt sein. Henry war so aufgeregt, sein Papa erzählte immer vom Fußballstadion. Durch Corona konnte Max in den letzten Jahren mit seinem Papa zu keinem Spiel. Die lauten Gesänge der Rangers, die schon an ihrem Platz angelangt waren, erinnerten ihn an Papas Erzählungen.

Wow, sein Stamm war ganz oben auf der Tribüne und wenn die La Ola-Welle bei ihm ankam, sprang Henry von seinem Stuhl auf und riss die Arme in die Luft.

Lena hätte nie gedacht, dass an einem Abend so ein beeindruckendes Theaterstück auf der Bühne aufgeführt wird. Sie liebte die schönen Kleider und die mitreißende Musik, als das Stück von Marco Polo in Venedig handelte. Bei der Andacht auf der Bühne fühlte sie sich ertappt.

Sie war gerührt zu hören, dass Jesus für so viel Fehler und Schwächen bereit war Freiheit zu schenken. Hatte sie doch erst in der Woche vor dem Camp so viel Mist gebaut… Wenn sie daran dachte, grummelte ihr Bauch.

In jeder Ecke der Bühne gab es den ganzen Abend etwas zu sehen. Sie liebte es mit so viel Rangers die Hymne: „Gemeinsam gehen wir durchs Leben“ zu singen.“ Lautstark schrie sie es in die Luft und merkte, dass es ihr Herz froh machte und hier auf dem Camp etwas großartiges auf sie wartete.

Henry quasselte ununterbrochen beim Ausmarsch aus dem Makan: „Ich war noch nie so nah an einem Feuerwerk dran, wie kann das sein, dass hier mitten im Sommer einer mit den Ski den Schneeberg runter fährt? Peter Lehmann ist schon ziemlich cool, dass alles für uns zu organisieren! Ich will hier nie mehr weg!“